Lethiguda Downtown |
Die Heimat der zwölf Elefanten |
Sonntag haben wir Dinesh besucht. Er wohnt in Lethiguda, das ziemlich in der Nähe des Aluminiumwerks liegt, und ist dort Pastor. Wir haben ihn schon in Deutschland kennengelernt, so kam es zur Einladung zu seinem Gottesdienst.
Dieser ging über gute dreieinhalb Stunden. Und die Predigt war auf Oriya, weswegen wir 2 Übersetzerinnen hatten. Auf dem indischen Land ist es üblich sehr laut und mit viel Gestik zu predigen, weil die Menschen oft schlecht gebildet sind, und man als Pastor mit weicher Stimme keine Aufmerksamkeit bekommt.
Das führte dann dazu, dass ich den Übersetzungen kaum folgen konnte, so richtig eigentlich nur, wenn der Strom ausfiel und die Ventilatoren aufhörten, sich zu drehen.
Dieser ging über gute dreieinhalb Stunden. Und die Predigt war auf Oriya, weswegen wir 2 Übersetzerinnen hatten. Auf dem indischen Land ist es üblich sehr laut und mit viel Gestik zu predigen, weil die Menschen oft schlecht gebildet sind, und man als Pastor mit weicher Stimme keine Aufmerksamkeit bekommt.
Das führte dann dazu, dass ich den Übersetzungen kaum folgen konnte, so richtig eigentlich nur, wenn der Strom ausfiel und die Ventilatoren aufhörten, sich zu drehen.
Tradition in der indischen Kirche ist es, dass die Männer erhaben auf Plastikstühlen sitzen und die Damen auf dem Boden. Dinesh versucht über viele kleine Schritte – small small steps, wie er sagt – diese Traditionen zu durchbrechen, und so durchmischen sich langsam die Ränge in der kleinen Kirche von Lethiguda, die mir irgendwie mexikanisch anmutete. Ganz in weiß, unscheinbar und mit einem Kreuz über der Haupttür, auf die die Sonne geradezu prallte.
Ein Ansatzpunkt für den Wandel der Gewohnheiten der Dorfbewohner ist die Pfadfindergruppe, die Dinesh vor zwei Jahren gegründet hat. Die Gruppe trifft sich einmal in der Woche. Sie bedeutet den Kindern sehr viel.
Denn für sie ist die Kirche der einzige Punkt im Dorf, die ihnen Unterhaltung, Bildung, Spaß und Abwechslung geben kann. Ein Ort, von dem die Kinder über die Grenzen ihres Dorfs blicken, hinwegspielen und lernen kann.
Dineshs Predigt drehte sich an diesem Sonntag komplett um Elefanten. Warum?
Merkwürdigerweise trollen zwölf dieser grauen Riesen orientierungslos durch die Berge Orissas. Eigentlich leben sie tief in den Wäldern.
Merkwürdigerweise trollen zwölf dieser grauen Riesen orientierungslos durch die Berge Orissas. Eigentlich leben sie tief in den Wäldern.
Auf der Suche nach Futter sammeln sie sich jeden Tag auf den Hügeln, um dann nachts nach Lethiguda vorzustoßen. Dort reißen sie ganze Häuser ein, um Reis zu finden.
Unter den Elefanten gibt es einen Vorprescher, der sämtliche Barrieren zerstört, um seinen Kollegen den Weg freizumachen. Sogar Feuer sollen die zwölf Elefanten von Lethiguda schon gelöscht haben. Dabei soll ein Elefant die Wasserpumpe mit seinem Rüssel bedient haben, und ein anderer grauer Zeitgenosse mit seinem Sauginstrument das Wasser getankt haben, bereit zum Löschen.
Für uns war es schön, als wir am Nachmittag über die Berge blickten und dabei tatsächlich die Elefanten entdeckten. Zwei Große und ihr Kind, die auf die Dunkelheit warteten.
Für Dinesh und die Menschen neben uns bedeutete es schon wieder eine Nacht ohne Schlaf. Sie müssen nachts trommeln, Feuer und Lärm machen, um so die Elefanten einigermaßen fern zu halten. Für manche unter den Menschen von Lethiguda bedeutete der Anblick der grauen schon wieder eine Nacht voller Angst. Angst um die kleinen Häuser aus Lehm, in denen sie leben. Wiederaufbauen können sie diese nicht, wenn sie einmal von den Tieren zerstört wurden.
Für Dinesh und die Menschen neben uns bedeutete es schon wieder eine Nacht ohne Schlaf. Sie müssen nachts trommeln, Feuer und Lärm machen, um so die Elefanten einigermaßen fern zu halten. Für manche unter den Menschen von Lethiguda bedeutete der Anblick der grauen schon wieder eine Nacht voller Angst. Angst um die kleinen Häuser aus Lehm, in denen sie leben. Wiederaufbauen können sie diese nicht, wenn sie einmal von den Tieren zerstört wurden.
Zum Schluss des Gottesdienstes, nach der Kommunion, zu der es einen sehr merkwürdig schmeckenden Traubensaft gab, hat jeder jedem die Hand geschüllt. So lernte meine rechte Hand an diesem Sonntag dreihundert indische rechte Hände kennen.
Essen: Zum Mittag gab es Bestelltes aus einem Restaurant. Sehr lecker. Interessant dabei war Paneer, schmeckt so ähnlich wie Fleisch und wird aus Milch gemacht.
Außerdem hatte Dinesh frische Bananen vom Markt geholt. Die kann man nicht mit dem vergleichen, was in Mitteleuropa an gelber Staudenfrucht ankommt.
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