Dr. Vijay Benedict, ein ehemaliger Bollywoodsänger, der mit dem Song „I’m a disco dancer“ in den 80ern nationale Bekanntheit erlang. Auch in der Sowjetunion war der Song wohl ziemlich angesagt. Mittlerweile singt er christliche Pop-Gospels, und wenn er dann mal ein paar Verse seines gigantischen Hits anstimmte, waren so manche indische Konzertgäste nicht mehr zu halten. Bei uns Deutschen kam sein Auftritt doch etwas schräg an. Zum einen sind wir mit Christen-Pop-Gospelsongs eher weniger vertraut, und zum anderen ist es für uns noch merkwürdiger, dazu so dermaßen abzutanzen wie unsere indischen Altersgenossen.
Was die Atmosphäre noch einzigartiger machte, war die Tatsache, dass der Herr seine Band auf mehreren CDs mitbrachte, und so zwischen seinen Gospels lustige Pausen entstanden, in denen er auf der Bühne teilweise mehrere Minuten inne hielt, um den nächsten schmetternden Gospel mit hinterlegten Superbeats aus seiner CD-Mappe auszuwählen, die er stets in der Hand hatte. Anfangs dachte ich, es wäre eine Bibel. So hat er sie jedenfalls gehalten.
Wie aus dem Disco-Dancer der Prediger wurde
Dr. Vijay Benedict war erfolgreich im Bollywoodbusiness unterwegs, bis zu dem Tag, an dem er erfuhr, dass sein Bruder, der an der Rezeption eines 5 Sterne-Hotels in Deutschland gearbeitet hatte, ermordet worden war, weil er Zeuge eines Drogenhandels wurde, und versucht hatte die Polizei zu alarmieren.