Samstag, 8. Oktober 2011

Bambustempel und das Gegenteil eines jeden Badesees



Zum Abschluss der Konferenz hat unsere Organisation einen Ausflug für die Kinder organisiert. Da wollten wir unbedingt mit, und ich bin sehr dankbar, dass das auch geklappt hat.
Mit drei Jeeps ging es am Nachmittag Richtung NALCO-Gelände (die größte Aluminiumraffinerie Asiens).
Den Jeep, indem ich mitfuhr teilten wir uns zu 14. Ich saß ganz hinten und hat die große Ehre so manches Schlagloch intensivst kennenzulernen, wenn ich mal wieder mit dem Kopf an die Decke knallte.
Die Fahrt war klasse, wir fuhren mit ordentlich gut aufgedrehter indischer Musik durch das wirklich riesige Gelände von NALCO, das im Grunde eine eigene kleine Stadt  ist mit Krankenhäusern und allem Drum und Dran.

Unser erster Halt galt einem Bambustempel auf dem Gelände.

Freitag, 7. Oktober 2011

Children’s Movement For Climate Justice – Eine Konferenz in drei Sprachen und zwei Tagen







Dienstag und Mittwoch hatten Hannes, Mimi und ich, die Ehre an einer Kinderklimakonferenz teilzunehmen. Zur Konferenz kamen Kinder aus Andhra Pradesh, Orissa, und drei Deutsche: Hannes, Mimi und Frederick. Es wurden die Sprachen Telugu, Oriya und Englisch gesprochen. Unter drei Teilnehmern gelegentlich auch Deutsch.
Unterstützt wurde die Konferenz, der Hannes, Mimi und Frederick beiwohnten, unter anderem von der deutschen Kindernothilfe.
Auf der Konferenz diskutierten die Kinder über die Ursachen des Klimawandels, über seine Auswirkungen, was sie dagegen tun können und wo sie sich in dem Thema als Kind wiederfinden können.
Die Konferenz wurde auch von Kindern geleitet. Ein Mädchen war so selbstsicher und geübt in ihrer Gestik, dass man hätte denken können, sie wäre erwachsen. Das war schon erstaunlich. Über den Inhalt ihrer Reden kann ich nichts sagen, sie waren auf Telugu, Englisch verstand sie sehr schlecht.
 In einem Gespräch mit einem anderen Kind habe ich erfahren, dass das Mädchen aufgrund ihres Talents extrem stark von ihrer NGO, dem Children’s Movement For Climate Justice, gefördert wird. Mehr als alle anderen.  Mit Stimmbildung und allem drum und dran. Zweifelhaft, ob das für ihre Gruppe gut ist.
Wie alle anderen Kinder, die auf der Konferenz waren, kommt sie aus einer sehr armen Familie. So arm, dass ihr Vater das Geld für die Schule strich. Jetzt bekommt sie das Geld von der NGO. Ihr Name bedeutet übrigens übersetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, „Happy Money“.

„Happy Money“ hat am ersten Tag der Konferenz eine Präsentation gehalten, was das CMCJ bis jetzt alles gemacht hat. Zum Glück saß neben mir ein Betreuer, der mir Teile der Präsentation ins Englische übersetzen konnte, denn das war echt unglaublich.

Da geht's weiter:

Elefanten auf grünen Hügeln – Ein Gottesdienst in Lethiguda


Lethiguda Downtown

Die Heimat der zwölf Elefanten



Sonntag haben wir Dinesh besucht. Er wohnt in Lethiguda, das ziemlich in der Nähe des Aluminiumwerks liegt, und ist dort Pastor. Wir haben ihn schon in Deutschland kennengelernt, so kam es zur Einladung zu seinem Gottesdienst.
Dieser ging über gute dreieinhalb Stunden. Und die Predigt  war auf  Oriya, weswegen wir 2 Übersetzerinnen hatten. Auf dem indischen Land ist es üblich sehr laut und mit viel Gestik zu predigen, weil die Menschen oft schlecht gebildet sind, und man als Pastor mit weicher Stimme keine Aufmerksamkeit bekommt.
Das führte dann dazu, dass ich den Übersetzungen kaum folgen konnte, so richtig eigentlich nur, wenn der Strom ausfiel und die Ventilatoren aufhörten, sich zu drehen.
Tradition in der indischen Kirche ist es, dass die Männer erhaben auf Plastikstühlen sitzen und die Damen auf dem Boden. Dinesh versucht über viele kleine Schritte – small small steps, wie er sagt – diese Traditionen zu durchbrechen, und so durchmischen sich langsam die Ränge in der kleinen Kirche von Lethiguda, die mir irgendwie mexikanisch anmutete. Ganz in weiß, unscheinbar und mit einem Kreuz über der Haupttür, auf die die Sonne geradezu prallte.
Ein Ansatzpunkt für den Wandel der Gewohnheiten der Dorfbewohner ist die Pfadfindergruppe, die Dinesh vor zwei Jahren gegründet hat. Die Gruppe trifft sich einmal in der Woche. Sie bedeutet den Kindern sehr viel.
Denn für sie ist die Kirche der einzige Punkt im Dorf, die ihnen Unterhaltung, Bildung, Spaß und Abwechslung geben kann. Ein Ort, von dem die Kinder über die Grenzen ihres Dorfs blicken, hinwegspielen und lernen kann.

Dineshs Predigt drehte sich an diesem Sonntag komplett um Elefanten. Warum?