Letzten Donnerstag war überall in Indien der Höhepunkt des großen Duserafestes, dass überall anders ausgeübt, aber immer Anfang/Mitte Oktober gefeiert wird. Man richtet sich bei der Wahl der Woche da ganz nach dem Mond.
Es ist ein Hindu-Fest.
Hier in unserer Gegend gilt die Aufmerksamkeit an diesem Tag der Verehrung von Werkzeugen. Im Norden beispielsweise feiert man Rama's Sieg über Ravana. (Wem die Namen nichts sagen, der sollte sich mit dem Epos Ramayana beschäftigen).
Gleich am Morgen ging bei uns auf dem Campus die Zeremonie los. Aufwendig wurde auf dem Hof ein kleiner Altar aufgebaut, die Gaben ruhten auf vielen großen grünen Bananenblättern und wir guckten die ganze Zeit ordentlich zu. Um den kleinen Altar war der ganze Fuhrpark, sowie einige Hämmer und Sägen von IRDWSI aufgebaut, bereit geweiht zu werden. Nachdem Buja, der normalerweise unser Fahrer ist, als Leiter der Zeremonie alles vorbereitet hat, und dabei die weltberühmte rote Paste angerührt hat, die ein jeder Hindu auf der Stirn trägt, ging die Weihung los.
Übrigens fand ich dem ganzen Spektakel riesige Flecken der heiligen Paste hinten auf meinem T-Shirt. Woher die kamen habe ich keine Ahnung, aber schlecht ist das wohl sicherlich nicht.
Vor jedem Auto wurde eine Kokosnuss zerschlagen, der Saft in den Motorraum getröpfelt, was sicherlich bei so manchen deutschen daheimgebliebenen Landesgenossen schlimmste Bedenken der Sicherheit des armen Autos ausgelöst hätte.
Aber keine Angst, denn die lieben Autos wurden ja geweiht/gesegnet/verehrt. Oder alles auf einmal. Da bin ich noch nicht ganz dahinter gekommen. Das Ganze ging dann noch mit Weihrauch und ein bisschen Farbe auf jedem Reifen weiter.
Der Abschluss der Segnung/Weihung/Verehrung war das Zerquetschen einer vor jeden Reifen gelegten Limone durch sanftestes Vorfahren, wobei man sich vorher selbstverständlich nicht das obligatorische Leerlaufgasgebenhammerklasse nehmen lassen wollte. Auch die guten Mahindras macht ordentlich Sound.
Selbiges wurde mit jedem Zweirad gemacht. Ich hatte die große Ehre mit dem Naturweihinstrument, der sagenhaften Kokosnuss, ein paar Motorräder zu weihen/segnen/ehren. Buja hat sie dann zur Sicherheit nochmal nachgeweiht/gesegnet/geehrt, womit ich vollkommen einverstanden war, da es mir leider nicht gelang, die Kokosnuss mit nur einem einzigen Schlag zu öffnen, so lässig wie er das immer macht.
Tja, ich bin eben kein Hindu. ;)
Trotzdem versuche ich meine Öffnungskünste stetig zu verbessern. Seit letztem Donnerstag haben wir drei Kokosnüsse gewaltsamst geöffnet und roh mit Zucker gegessen, was die Inder eher selten zu tun pflegen.
Was ich absolut klasse fand am Dasara, dass auch ein jeder Computer von IRDWSI einen der berühmten roten Punkte auf seine Stirn bekam. Außer unsere, die waren aufm Zimmer.
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Tolle Bilder! Und iPhone auch gesegnet? ;)
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