Montag, 28. November 2011

Kleine Anekdote zum Kindernothilfemeeting



Wie Hannes schon geschrieben hat, waren wir neulich auf einem Meeting der deutschen Kindernothilfe. Alle Partner der Kindernothilfe in Indien waren angereist. Thema der Veranstaltung war "Right to Education". Doch auf dem Meeting wurde auch über andere Themen diskutiert. Am meisten wurde eigentlich über den Klimawandel gesprochen, da es hier in der Nähe eine sehr aktive Jugendlichengruppe gibt, die sich mit dem Thema beschäftigt. Die Green Ambassadors. Der geneigte Leser mag sich vielleicht an sie erinnern. Im Oktober hatten wir hier eine kleine Konferenz mit ihnen.

Während die Erwachsenen also auf Englisch über den Klimawandel redeten, lief die Klimaanlage im Hotel auf Hochtouren. Viele von uns haben gefroren. Außerhalb des Saals hatten wir 30° und drinnen 16°.

Die Kinder, von denen viele kein Englisch sprachen, stellten irgendwann die Frage: "Warum benutzt ihr eigentlich die Klimaanlage, wenn ihr unbedingt gegen den Klimawandel angehen wollt?"


Die Truppe gefällt mir.


Darauf hatten die Erwachsenen keine richtige Antwort. Selbstverständlich wurde ordentlich geklatscht. "Richtig Kinder, richtig Kinder!" Aber ausgemacht hat die Anlage dann trotzdem keiner.

P.S. Für die Leute, die es interessiert, was ich hier schreibe: Ich bin bis Freitag nicht da. Wir besuchen eine Deutsche, die im nördlichen Teil von Orissa in einem Krankenhaus arbeitet. Mal sehen, ob danach mal wieder was zu erzählen habe.

Sonntag, 27. November 2011

Ein Beitrag von Hannes: Die Zusammenarbeit von wida mit der deutschen Kindernothilfe



WIDA arbeitet schon seit vielen Jahren mit der Kindernothilfe zusammen. Seit 2009 arbeiten sie auch im Bereich der Kinderpatenschaften mit der deutschen Organisation zusammen. Insgesamt werden so 300 Adivasi- und Dalitkinder aus dem Koraput District unterstützt. Anders wäre es ihnen nicht möglich zur Schule zu gehen oder sogar einfach genügend Nahrung zu bekommen. Überall sieht man hier tagsüber Kinder auf den Feldern arbeiten, die Kuhherden weiden oder in Semiliguda auf der Straße betteln. Auch während meiner Zeit in Kondh Pungar habe ich in der ganzen Woche nur einmal ein Kind von der Schule zurück kommen sehen. Als ich einige Kinder gefragt habe, warum sie nicht in der Schule seien, antworteten sie entweder, dass ihr Lehrer einfach nicht gekommen sei, oder er sich krankgemeldet hat.

Dieses „Lehrerproblem“ ist sehr gravierend in Orissa. Keiner überprüft ernsthaft die Anwesenheit der Lehrer in den abgelegenen Schulen, wodurch die Lehrer einfach nicht kommen müssen und ihr Geld leicht verdienen. Eigentlich gibt es in jedem Dorf einen Ausschuss, der sich um die Schulangelegenheiten, also auch die Lehreranwesenheit, kümmert. Es ist jedoch sehr einfach für die Lehrer die Dorfbewohner einzuschüchtern, da Leuten mit Bildung hier sehr großer Respekt entgegen gebracht wird und es kaum einer wagt sich jemandem mit einer Position, wie der eines Lehrers, entgegenzustellen, auch wenn sich die Betroffenen natürlich sehr unfair behandelt fühlen. Wer sich als einzelne Person gegen den Lehrer stellt muss damit rechnen, dass sein Kind in der Schule keine Chance auf eine gerechte Behandlung hat.


Da ich gerade einen Bericht über meine ersten drei Monate in Indien schreibe, möchte ich mit euch ein Video aus der Anfangszeit bei wida teilen. Wir hatten noch keine Genehmigung uns frei in Indien zu bewegen, und so verbrachten wir recht viel Zeit mit dem Spiel Carrom. Es kommt aus Indien, spielt man wohl aber auch in Deutschland, wie mir Lena erzählt hat. 
Wer ihren Blog noch nicht gesehen hat, sollte das an dieser Stelle unbedingt tun.
http://lenafotografie.blogspot.com/